Nachdem mein neuer Netzwerk-Schrank nun da ist und der Umzug Hardwareseitig geplant wurde, kam es zur Umsetzungsphase.
Im ersten Schritt, habe ich eine doppelte Steckdose gesetzt und Coax-Kabel verlegt.
Bei dem Coax-Kabel habe ich zwei Leitungen verlegt, eine für den Internet-Zugang zur Fritz!Box und den anderen für den Ethernet over Coax Konverter.
Diese Umsetzung hat 2 Tage gedauert, da man es ja gleich ordentlich machen will.
Der zweite Schritt war der „Umbau“ des Raspberrymatics um den externen Antenne Anschluss zu erhalten.
Dazu muss man sagen, meine Lötfähigkeiten sind kaum bis garnicht vorhanden, trotzdem habe ich mir mal einen Lötkolben gekauft, grad für ein paar Euro bei ELV.
Da es hier nur um 2 kleine Lötpunkte ging und es bei Technikkram sehr gut beschrieben wurde, habe ich mir das selbst zugetraut und leider hat es auch funktioniert!
Bei der Gelegenheit, habe ich mir auch gedacht: „Die Raspberry’s müssen in eine richtige 19 Zoll Halterung, die kannst du nicht einfach so da rein stellen“.
Nach einiger Recherche und einem Schock, dass solche Halterungen 150€ oder mehr kosten, bin ich auch über einen Blog-Eintrag bei indibit gestoßen.
Hier wird eine kostengünstige Alternative vorgeschlagen.
Benötigt wird eigentlich nur ein universeller 19 Zoll Leerrahmen und ein 3D-Drucker.
Er hat auch freundlicher weise die Dateien zur Verfügung gestellt um eben diesen Montageplatte drucken zu können.
Das Problem an dieser Sache, ich besitze keinen 3D-Drucker.
Die Lösung für diese Problem, ich kenne eine Person die einen 3D-Drucker hat!
Das Problem an dieser Lösung, die Person wohnt in Berlin.
Die Lösung für dieses Problem, einfach mal Fragen!
Er war so freundlich mir diese Montageplatte 5 x auszudrucken und zuzuschicken, natürlich gegen eine kleine Aufwandsentschädigung, aber immer noch günstiger als ein vorgefertigtes Gehäuse aus den Internet.
Dann kam es zur Montage der ganzen Komponenten.
Das ganze habe dann natürlich Freitags übers Knie abgebrochen, obwohl ich noch nicht alles zusammen hatte – der Kollege aus Berlin hat auch etwas länger gebraucht bis die Raspberry Pi Halterungen aus Berlin hier ankamen, dazu gleich mehr.
Egal dachte ich mir, es wird schon nach und nach.
Nachdem ich dann alles eingebaut hatte, kam es auch zur Infrastruktur.
Ich hatte mir im Vorfeld ein Fritz!Repeater 2400 bestellt um diesen in Reihe mit einem bestehenden Fritz!Repeater 1750 zu schalten.
Mein Gedanke:
„Naja, durch die Kellerdecke sollt das W-LAN ja gehen, vor allem weil die Repeater direkt übereinander hängen“.
So hatte ich dann auch die Infrastruktur im ersten Schritt aufgebaut.
Ich hatte mir auf die Schnelle eine Montageplatte aus Holz gebastelt und darauf eine 3er Steckdose geklebt und diese recht weit oben zur Decke montiert.
Bei einem Speedtest und auch gefühlt kam da aber keine gute Performance und Bandbreite zusammen, ich kann ehrlich nicht beurteilen, was in dieser Kellerdecke steckt, damit Funksignal so blockiert wird.
Abends, als ich nach getaner Arbeit Netflix streamen wollte, kam es laufend zum Buffering und dass war dann der Moment an dem ich beschlossen habe:
„Das geht so nicht, morgen Bohre ich in den Boden ein Loch und Verbinde den Repeater hier oben mit Gigabit LAN, der Raum mit dem Netzwerk-Schrank ist ja direkt unter dem Wohnzimmer“.
So geschah es dann auch, nach dem zweiten morgendlichen Kaffee am nächsten Tag hatte ich plötzlich einen Schrank verschoben und den Schlagbohrer in der Hand.
Danach ging die Netzwerkgeschwindigkeit wirklich gut!
Die Decken im Obergeschoss sind nur eine Holzbalkenkonstruktion, da geht W-LAN und andere Funksignale sauber durch.
Es ist sogar so gut, dass ich auf die Anschaffung eines Coax-over-Ethernet Modems verzichte.
Mein Hauptarbeitsplatz ist im ersten Stock das Büro, dort steht ein PC der vorher via Gigabit direkt an der Fritz!Box angeschlossen war und die Synology NAS eben auch.
Diesen Luxus hatte ich nach der Verlagerung ja nicht mehr, nun hängt im Büro ein Fritz!Repeater 1750E und daran hängt der PC.
Ich komme nun mit dieser Kombination auf eine ≈ 50 MBit/s bei Kopiervorgängen auf die Synology NAS im Keller.
Das lässt sich wohl auch noch Verbessern durch den Einsatz von zwei Fritz!Repeater 2400 oder sogar die 3000er.
Nach und nach kamen dann auch die restlichen Komponenten / Abdeckungen für den Netzwerk-Schrank die auch jeweils gleich eingebaut wurden, auch die Raspberry Pi Halterungen kamen etwa 5 Tage nach dem Umzug.
Beim Einbau des Raspberry Pi 4 in den Rahmen, ist mir dieser aber anscheinend Hardwareseitig kaputt gegangen so dass ich an dieser Stelle improvisieren musste.
Der Raspberry Pi 4 hatte so ziemlich mein gesamtes Netzwerk verwaltet und entsprechende Netzwerkdienste zur Verfügung gestellt.
Mein Notfallplan sah wie folgt aus:
Ich habe einen alten HP ProBook 6470b mit 8 GB RAM ausgestattet und Proxmox 6.1 VE installiert und bin dann auf VM’s umgestiegen, dazu aber in einem anderen Blogeintrag mehr.
Aber um es abzukürzen, aktuell habe ich aus dem Raspberrymatic keinen Pi mehr laufen, da alles auf dem Proxmox Host läuft.
Der Umzug ist soweit abgeschlossen, einige kleinere Kabelverlegungsoptimierungen gibt es noch, aber das ist zweitrangig.
Ich habe nun auch den passiven 16 Port Switch in Betrieb genommen, da mir der 8-Port Switch nicht mehr ausgereicht hat.
Der Stromverbrauch ist dadurch aber nicht wirklich merklich nach oben gegangen, da liege ich immer noch bei etwa 55 – 70 Watt.
Der Netzwerkschrank sind nun wie folgt aus, als kleine Zusammenfassung zum Schluss:
1) Abdeckrahmen
2) Fritz!Box 6490 Cabel auf einem Regalbrett
3) Abdeckrahmen
4) Kabeldurchlass für die LAN Kabel
5) 16 Port Gigabit Switch von TP-Link
6) Kabeldurchlass für die LAN Kabel
7) HP ProBook 6470b als Proxmox Host
8) Synology DS-218j
9) Mehrfach-Stromleiste
Was mir jetzt noch fehlt ist eine USV, die auf das Regalbrett zur Synology NAS kommt.
Da lege ich mir dann auch noch ein Stromkabel zum aktiven Kabelverstärker, der ein paar Meter weiter ist, damit im Falle eines Stromausfalls die Internet-Verbindung gewährleistet ist.
Als Fazit ist zu sagen, ich finde den Schrank genial und der Aufwand hat sich gelohnt 🙂