Re-Review: Proxmox Backup Server

Den Proxmox Backup Server hatte ich ja schonmal im Blog und hatte ihm auch damals schon eine große Zukunft vorausgesagt.

Damals war er in Version 0.8.6 installiert und dort war fande ich ihn noch sehr fehleranfällig und ich hatte ihn nicht wirklich weiter in Verwendung da er mein PVE zum Absturz gebracht hatte.
Mittlerweile ist die Version 1.1-5 Verfügbar und ist damit schon wesentlich ausgereifter.

Wer mir auf Twitter folgt hat wohl mitbekommen, dass ich dabei bin mein Netzwerk umzustrukturieren und das Backbone auf 10GbE aufrüste.

Durch diesen Entschluss bedingt fällt natürlich meine Synology DS414 als Hauptspeicher raus da diese nicht 10GbE-Fähig ist und entsprechend auch das bisherige HyperBackup.

Somit kommen wir an den Punkt das ich auch das Backup-Konzept überarbeiten musste und dem Proxmox Backup Server erneut eine Chance geben habe.

In zwischen Zeit läuft der Proxmox Backup Server schon einige Tage und ich bin dezent begeistert aber der Reihe nach.

Installation und Einrichtung

Im Gegensatz zum letzten mal habe ich den Proxmox Backup Server auf einen dedizierten Client installiert.
Dabei habe ich mich für einen Intel NUC entschieden und als Datastore ist ein USB3.0 HDD-Docking mit 2 6TB Festplatten eingebunden.

Diese sind als Software-RAID 1 zusammengefasst so dass auch bei den Backup-Disks eine gewisse Ausfallsicherheit vorhanden ist.

Die Installation des Proxmox Backup Servers ging nach wie vor Problemlos mit dem ISO-Image von statten und ich wahr sehr erstaunt dass sich an dem GUI mittlerweile so viel getan hat.

Die Einrichtung und Anbindung an die PVE-Umgebung kann komplett über die GUI abgewickelt werden.
Sowohl die Anlage von Datastores als auch das anzeigen des benötigten Fingerprints sind ohne Shell möglich.

Auch andere Funktionen wurden sehr gut in die Oberfläche mit eingebunden.

Verbesserter Funktionsumfang

Von dem aktuellen Funktionsumfang bin ich sehr begeistert und auch die Datensparsamkeit und Geschwindigkeit kann sich mit anderen Enterprise-Lösungen wie VEEAM Backup & Replikation messen.

Depulizierung / Incremental Backups

Ein wichtiges Feature welches in der damaligen Version noch nicht vorhanden war, ist die Duplizierung von Daten und damit eine verbessertes Incremental Backup.

Datenstore Übersicht mit diversen wichtigen Informationen wie Deduplizierungs Leven und einer erwarteten Zeit wenn das Volumen gefüllt ist.

Die Änderungen an einer VM werden anhand einer dirty bitmap ermittelt und diese dann auch nur übertragen.
So wird aus einem knapp 3TB großem Backup eine tatsächliche Übertragung von nur ~ 20 GB.

INFO: scsi0: dirty-bitmap status: OK (168.0 MiB of 32.0 GiB dirty)
INFO: scsi1: dirty-bitmap status: OK (7.8 GiB of 250.0 GiB dirty)
INFO: scsi2: dirty-bitmap status: OK (6.2 GiB of 2.4 TiB dirty)
INFO: using fast incremental mode (dirty-bitmap), 14.2 GiB dirty of 2.7 TiB total
INFO:   0% (100.0 MiB of 14.2 GiB) in 3s, read: 33.3 MiB/s, write: 33.3 MiB/s
INFO:   1% (216.0 MiB of 14.2 GiB) in 6s, read: 38.7 MiB/s, write: 38.7 MiB/s
[...]
INFO:  99% (14.1 GiB of 14.2 GiB) in 7m 21s, read: 26.0 MiB/s, write: 25.0 MiB/s
INFO: 100% (14.2 GiB of 14.2 GiB) in 7m 26s, read: 28.0 MiB/s, write: 11.2 MiB/s
INFO: backup was done incrementally, reused 2.71 TiB (99%)
INFO: transferred 14.21 GiB in 447 seconds (32.6 MiB/s)

Natürlich kommt es hier auf die tatsächlichen Änderungen im Verzeichnis an.

Hinweis
Wie ich im Proxmox-Forum gelesen habe wird die dirty bitmap bei einem Shutdown der Virtuellen Maschine gelöscht.
Somit wird das nächste Backup wieder mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Live Restore / Single File Restore

Diese beiden Funktionen gehören zu einer Enterprise-Lösung einfach dazu und ist nun auch im Proxmox Backup Server angekommen.

Einen Test der Live Restore Funktion habe ich noch nicht

Der Single File Restore funktioniert bei regulären Dateisystem bisher einwandfrei und selbst NTFS einer Windows VM kann Problemlos geöffnet werden.

Single File Restore eines virtuellen Windows Servers in Proxmox

Mir ist jedoch aufgefallen das wohl das ZFS Dateisystem innerhalb einer VM noch nicht für den Single File Restore implementiert ist
Beim öffnen meiner virtuellen TrueNAS wird einen Fehler eingeblendet das dieses Dateisystem nicht unterstützt wird.
Ob und Wann die ZFS Unterstützung eingeführt wird ist wohl aktuell noch nicht klar.

Allgemeine Verbesserungen

Einige Verbesserungen die mir (positiv) aufgefallen sind möchte ich jetzt vor enthalten und einmal kurz aufzählen.

Zum einen haben wir die Kalkulation bis ein Datastore höchst wahrscheinlich Voll ist.
Hier kann man über die Prune Funktion etwas entgegensteuern und die Aufbewahrungszeiten der Backups optimieren.
Die Männer und Frauen hinter Proxmox haben hierfür einen sehr empfehlenswerten PBS Prune Simulator zur Verfügung gestellt.
Hierrüber kann man seine Einstellungen kontrollieren und sieht anhand des Kalenders grafisch wie lange welches Backup aufgehoben wird.

Das nun auch viele Optionen direkt über die GUI änderbar sind ist ein absoluter Pluspunkt und ein Schritt in die richtige Richtung.

Fazit

Der Sprung von Version 0.8.6 auf 1.1-5 ist wie eine komplett andere Software die man installiert hat.

In Sachen Funktionalität ist der Proxmox Backup Server nun endgültig in der Enterprise Liga angekommen.
Ich bin wirklich gespannt welche Funktionen noch eingeführt werden.

Die Entscheidung von HyperBackup auf den PBS zu wechseln bereue ich nicht den dadurch verringert sich die Zeit meines Backups von 5 Stunden auf 20 Minuten.

Für mein OffSite-Backup auf die Remote NAS habe ich bereits auch eine Lösung dazu aber in einem anderen Beitrag mehr.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.